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Die Entstehung des Aachener Karnevals

Etwa um 1133 wurde in Kornelimünster von einem armen Bauersmann in den dortigen Waldungen ein auf Rädern gebautes Schiff hergestellt. Die notwendigen Mittel stellten Ihm vermögende Gesinnungsgenossen bereitwilligst zur Verfügung. Weber, welche, zu jener Zeit in jedermanns Augen die hoffärtigsten und verwegensten Burschen hierselbst waren, wurden um deren Stolz zu demütigen gezwungen, das Schiff zuerst nach Aachen, dann nach Maastricht, wo selbst Mastbaum und Segel hinzukamen, und hierauf nach Tongern, Looz usw. umherzuziehen.

Wo es anhielt, war Freudengeschrei, Jubelgesang und Tanz um das Schiff herum bis spät in die Nacht hinein. Die Ankunft des Schiffes sagte man den Städten an, welche als dann ihre Tore öffneten unter großem Beifall der Bevölkerung.

In Aachen war das Narrenschiff durch eine Prozession von Männern und Frauen festlich eingeholt; anderwärts Stürzten sich Scharen von Frauen mit flatterndem Haar und losem Gewand zuchtlos unter die Menge, die das Schiff umtanzte.

Der bayrische Geschichtsforscher AVENTINUS tut dieser Schiffsumfahrt mit erweiternden Bemerkungen Erwähnung. So ist es fast unzweifelhaft, dass aus jenem Schiffswagen unsere heutigen Karnevalswagen entstanden sind.

Der organisierte Karneval in Aachen hat seinen verbrieften Ursprung am 12. Februar 1829 mit der Gründung des Aachener Karnevalsvereins „Florresei“ im „Neuen Klüppel“. Gründer waren Clemens August Hecker, Franz Hermens und Georg Wildenstein. Die Gründungsversammlung fand im Saal des Neuen Theaters statt.

Schon seit altersher gehört das Verkleiden zu den verbreiteten Fastnachtsbräuchen. Der Rollentausch in der närrischen Zeit findet in den entsprechenden Kostümen seinen sichtbaren Ausdruck. der Narr schlüpft für eine begrenzt Zeit in eine andere Rolle.

Das Verkleiden macht aber nur Sinn wenn eine Kleiderordnung besteht, welche im Alltag den Träger als den Inhaber einer gewissen gesellschaftlichen Rolle identifizierbar macht. (Richter, Ordnungskräfte, Polizei, Militär, usw.)

Das Narrenkostüm unterscheidet sich von der Alltagskleidung durch seine farbenfrohe Gestaltung und macht den Träger schon beim ersten Blick als „Narr“ erkennbar.
Das zentrale Karnevalsarchiv des AAK verfügt auch über eine Anzahl typischer Kostüme.

 

Ansprechpartner

Udo Rohner

Archivar