Liebe Freundinnen und Freunde des Aachener Karnevals,
in wenigen Tagen starten wir unter dem Motto “VÜR KLEÄVE ZESAME” endlich in die Session 2023/2024. Wie wir erfahren mussten, wird die Vorfreude darauf durch einige Berichterstattungen in den sozialen Medien und der Presse, bei dem ein oder anderen etwas getrübt.
Der Aachener Karneval als solches hat eine lange Tradition und ist fest in der Stadt und darüber hinaus verankert. Botschafterinnen und Botschafter des Närrischen Frohsinns sind alle über die Stadtbezirke verteilten Tollitäten. Hatten sie bis zur kommunalen Neugliederung 1972 eine uneingeschränkte närrische Hoheit über ihren Stadtteil, ist aber seit der kommunalen Neugliederung der Prinz der Stadt Aachen ab diesem Zeitpunkt der höchste närrische Repräsentant in ganz Aachen.
Entsprechend der Satzung des FestAusschusses Aachener Karneval zählt zu unseren Aufgaben die Erhaltung, Förderung und Pflege des traditionellen Brauchtums, insbesondere des Aachener Karnevals, der Fastnacht und des Faschings im zuvor genannten Sinn. Dies ist Aufgabe und Verpflichtung unseres Wirkens. Zum traditionellen Brauchtum zählen somit alle Tollitäten in der Stadt Aachen der zuvor beschrieben Weise. Wie Herr Esser von der Aachener Zeitung etwas anderes behaupten kann entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Dies war so, ist so und wurde bzw. wird durch den FestAusschuss Aachener Karneval nicht in Frage gestellt. Die Tollitäten in den Stadtbezirken (Brand seit 1937, Eilendorf seit den 1960er Jahren, Haaren seit 1957, Verlautenheide seit 1951, Lichtenbusch seit 1966, Richterich seit 1957) sind quasi die kleinen jecken Schwestern und Brüder des Prinzen der Stadt Aachen. Die sie stellenden Vereine hat man vor vielen Jahrzehnten als vollwertige Mitglieder in die Familie der AAK Vereine aufgenommen. Hieran hat sich bis heute auch nichts geändert. „Wie Herr Dr. Pfeil als maßgeblicher Kenner der Historie daher zu der Annahme kommt, dass Stadtteiltollitäten erst vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurden kann ich daher leider nicht nachvollziehen.“ erklärt Frank Prömpeler.
Die von Herrn Dr. Pfeil bemängelte Darstellung zur Geschichte wurde bereits seit 20 Jahren , also vor meiner Zeit, durch den AAK verwendet. Es war leider eine verkürzte Darstellung eines komplexen Sachverhaltes. Sollte sie doch ausdrücken, dass es den organisierten Karneval in Aachen auch bereits seit nahezu 200 Jahren gibt und dies quasi die Bestrebungen und Orgaformen die Vorläufer des AAK waren. Gleichfalls möchte ich anmerken, dass ich gestern ein Telefonat mit Dr. Pfeil geführt habe, in dem er mir versicherte, dass er diesen Post so nicht beabsichtigt habe. Ebenfalls kamen wir überein, ein gemeinsames Projekt von Sammlung Crous und AAK zur Historie der Stadtteilprinzen zu planen. Auch bei der Jahreszahl zu den Prinzen habe er sich wohl girrt und wollte es in einem weiteren Post klarstellen.
Ziel des FestAusschusses, der Vereine und aller Tollitäten ist es den Menschen in Aachen Spass und Freude zu bringen und dies gerade in der heutigen Zeit in einer verkehrten Welt.
Die Jecken in ganz Aachen inkl. der Stadtteile leisten hiermit einen großen Anteil an dem uns bekannten Aachener Fastelovvend und seiner Tradition. Immer wieder werden durch diese Ämter auch junge Menschen an das Brauchtum herangeführt. Sei es als Prinz, Prinzessin, Jungfrau, Bauer oder Till. Die Auslegung und Ausführung dieser Stadtteilprinzenämter obliegt den Gesellschaften, die diese stellen. Da der Karneval über Grenzen hinaus geht, kommt es immer wieder dazu, dass sich die Stadtteilprinzen untereinander und auch der Prinz der Stadt Aachen gemeinsam die “Klinke” in die Hand geben, was zumeist in einem gemeinschaftlichen Miteinander endet.
Dieses Miteinander, möchten wir mit dem diesjährigen Motto “VÜR KLEAVE ZESAME” gemeinsam zelebrieren. Nun nehmen wir wahr, dass dies leider nicht bei allen Aachener Karnevalisten so aufgenommen wird. Dem AAK wurde unterstellt die Stadtteiltollitäten dem Prinzen der Stadt Aachen vorziehen. Dies ist und war objektiv betrachtet nicht der Fall. Diese Wahrnehmung wurde Anfang Oktober in einem Gespräch mit dem Präsidenten des AKV´s Wolfgang Hyrenbach sowie dem Kommandanten der Prinzengarde Aachen Dirk Trampen besprochen und es wurden Lösungsvorschläge erarbeitet, wie der AAK ggfls. diesen Missempfindungen entgegen treten könnte. Bereits vor diesem Gespräch, wurden alle Stadtteiltollitäten stellende Gesellschaften seitens des FestAusschusses zu einem “Runden Tisch” eingeladen. An diesem sollen in Zukunft die Sichtweisen der einzelnen besprochen und gemeinschaftliche Ideen für das jecke Miteinander aller Tollitäten erarbeitet werden. Der FestAusschuss hat hierzu seine moderierende Rolle angeboten.
Leider ist es nun, trotz der aus unserer Sicht positiv verlaufenen Gespräche zu einer Berichterstattung gekommen, die die bereits besprochenen Themen leider nochmals hinterfragen, wobei seitens des FestAusschusses immer währende Gesprächsbereitschaft besteht.
Die unterschiedlichen Berichterstattungen, ohne Rückfragen im Vorfeld beim FestAusschuss oder seinem Präsidenten selbst, beschäftigen nicht nur den AAK, sondern auch Aachener Künstler, die sich auf den 11.11. freuen und sich ihrem Publikum in gewohnter Qualität präsentieren möchten.
Sollte doch gerade das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden, schwächen einzelne Befindlichkeiten diese Bestrebungen, wenn gefordert wird, dass Stadtteiltollitäten lieber in den eigenen Stadtteilen bleiben sollen oder es mit Aachener Kräften keinen tollen Sessionsauftakt am 11.11. geben kann.
Für uns in einer modernen Zeit mit stetiger gesellschaftlicher Forderung nach Miteinander, Teilhabe aller am Karneval nur schwer nachzuvollziehen. Modernes Leben geht auch unter Wahrung und Weiterentwicklung der Tradition, denn Karneval sind wir alle, die ihn leben möchten!
Der AAK ging und geht nach den bisher geführten Gesprächen davon aus, dass dieses Gemeinschaftsgefühl im Aachener Karneval gemeinsam von den verschiedenen Institutionen (z.B. Medien, AAK, AKV, Prinzengarde Aachen sowie allen Vereinen und Jecken) und traditionell mit der Tollität der Stadt Aachen als Held an der Spitze nicht verloren gehen soll, sondern es sich verstetigt und verfestigt. Karneval ist mit das friedlichste Fest was das Volk sich selbst gegeben hat.
Seit der Session 2013/2014 gibt es Mottolieder in Aachen. Das „Elfte“ sollte in dieser Session durch den Stadtteilprinzen Achim I. aus Richterich gesungen werden. Hier wird dem FestAusschuss nach Auswertung der Einsendungen mangelndes Fingerspitzengefühl bei der Auswahl vorgehalten, da dies ein Affront gegenüber der Tollität der Stadt Aachen bedeuten kann. „Dies war seitens des FestAusschuss und uns in keinster Weise beabsichtigt. Entsprechend der Mottovorstellung im Juni 2023 im Drehturm wurden die Stadtteiltollitäten und Thomas Muckel als unserem Prinzen der Stadt Aachen an der Spitze als Botschafter des diesjährigen AAK Mottos “VÜR KLEÄVE ZESAME” bestellt. Dies haben wir alle gerne angenommen. Das Lied ist daher als gemeinsame Klammer zu sehen und konnte bei Treffen gemeinsam performt werden“ so Achim Wernerus.
„Bedingt durch die Berichterstattung haben sich Stadtteilprinz Achim I. und sein Hofstaat dazu entschlossen nicht mehr als offizielle Mottoliedsängergruppe zu fungieren. Wir möchten damit weiteren Missempfindungen entgegentreten und keinen weiteren Raum geben. Mein Hofstaat und ich hoffen, dass damit auch das ursprüngliche Ziel des Mottos “VÜR KLEÄVE ZESAME” auch von allen mit Anstand und Respekt gegenüber uns und allen Jecken gelebt wird. Das Lied werden wir selbstverständlich weiter singen, da es uns alle verbindet“ so Wernerus weiter.
„Wir bedauern diesen Schritt sehr, für den ich Stadtteilprinz Achim Wernerus und seinem Hofstaat allerhöchsten Respekt zolle, der auch noch einmal die Bedeutung des Mottos “VÜR KLEÄVE ZESAME” unterstreicht“ so AAK Präsident Frank Prömpeler. „Einen Mottoliedersatz wird es nicht geben. Der zum 11.11. erscheinende neue Mottosampler hat viele jecke Muntermacher zu bieten.
Frank Prömpeler
Präsident
Festausschuss Aachener Karneval 1935 e.V.